Was sind elektronische Preisanzeigen und wie funktionieren sie?
Stellen Sie sich vor, Preisänderungen müssten nicht mehr händisch durchgeführt werden. Veraltete Etiketten gehören damit der Vergangenheit an und Sonderaktionen können im gesamten Geschäft in Sekunden umgesetzt werden. Mit elektronischen Preisanzeigen ist genau das möglich. Sie zeigen aktuelle Preise sowie zusätzliche Produktinformationen direkt am Regal an.
Doch wie funktionieren diese Systeme in der Praxis – und wie werden sie im Filialalltag eingesetzt?
Was sind elektronische Preisanzeigen (ESL)?
Elektronische Preisanzeigen – auch als Electronic Shelf Labels (ESL) bezeichnet – sind hochauflösende Anzeigeschilder, die direkt an Regalen, Theken oder Warenträgern angebracht werden und Preisinformationen darstellen. Zusätzlich können sie Angaben wie Inhaltsstoffe, Lagerbestände, Aktionspreise oder weitere produktspezifische Informationen zeigen.
Im Gegensatz zu Papieretiketten werden elektronische Preisanzeigen zentral gesteuert und innerhalb weniger Sekunden aktualisiert. Das sorgt für mehr Flexibilität und Effizienz im Filialbetrieb.
Praxisbeispiel:
Ein Supermarkt zeigt am Vormittag den regulären Preis für Backwaren an und schaltet am Abend automatisch auf vergünstigte Angebote um – ohne manuelle Anpassung am Regal.
So funktionieren elektronische Preisanzeigen
Elektronische Preisanzeigen verbinden moderne Technik mit effizienten Abläufen im Filialbetrieb – eine klare, zeitgemäße Lösung für den Handel.
1. Zentrale Steuerung – das Herzstück des Systems
Das zentrale Element ist eine Softwarelösung, die nahtlos mit dem Warenwirtschafts- oder Kassensystem verbunden ist. Darüber werden Preise, Rabatte und Produktinformationen festgelegt – entweder filialübergreifend oder gezielt für einzelne Standorte. So bleiben elektronische Preisanzeigen jederzeit aktuell und einheitlich.
2. Energieeffiziente Displays – langlebig und gut lesbar
Elektronische Preisanzeigen nutzen häufig E-Ink-Technologie – ähnlich wie bei E-Book-Readern. Energie wird dabei nur während der Aktualisierung verbraucht, was lange Batterielaufzeiten ermöglicht. Damit eignen sie sich ideal für den dauerhaften Einsatz im Einzelhandel.
3. Schnelle Datenübertragung – sicher und zuverlässig
Über ein verschlüsseltes Funksignal sendet die zentrale Software die Aktualisierungen an Kommunikationsmodule im Markt. Diese verteilen die Daten – ähnlich wie ein Router-Netzwerk – schnell und zuverlässig an alle elektronischen Preisanzeigen, auch in größeren Filialflächen.
4. Echtzeit-Updates – alles im Blick
Preisänderungen, Aktionshinweise oder Lagerbestände werden in wenigen Sekunden auf allen relevanten elektronischen Preisanzeigen dargestellt. Selbst große Sortimente können zentral und synchron angepasst werden – ohne manuellen Aufwand am Regal.
5. Bidirektionale Kontrolle – Sicherheit auf beiden Seiten
Moderne Systeme für elektronische Preisanzeigen bestätigen nicht nur den Empfang von Preisänderungen, sondern überwachen laufend den Betriebsstatus der einzelnen Anzeigen. So können Störungen früh erkannt und Preisfehler direkt an der Regalfläche vermieden werden.
Warum das für Sie relevant ist
Stellen Sie sich vor: Um 15 Uhr beginnt eine Sonderaktion – und alle elektronischen Preisanzeigen zeigen zeitgleich den reduzierten Preis. Kein händisches Umetikettieren, keine Unklarheiten an der Kassa.
Mit elektronischen Preisanzeigen behalten Sie die volle Kontrolle, reduzieren den Zeitaufwand für Preisanpassungen deutlich und können flexible Preisstrategien umsetzen – etwa saisonal, tageszeitabhängig oder standortbezogen.
Einige Systeme nutzen bereits KI-gestützte Mechanismen, um Preise automatisch an Nachfrage oder Mitbewerber anzupassen. Der Handel von morgen ist damit datenbasiert und anpassungsfähig.
ESL-Technologie im Detail: So läuft der Datenaustausch ab
Die Kommunikation zwischen elektronischen Preisanzeigen und dem zentralen Warenwirtschaftssystem erfolgt über eine moderne Netzwerkarchitektur. Die ESL-Management-Software bildet dabei die Schnittstelle zwischen dem Warenwirtschaftssystem und den einzelnen Anzeigen. Wird eine Preisänderung vorgenommen, wird die neue Information über strategisch platzierte Basisstationen (Access Points) an die entsprechenden elektronischen Preisanzeigen übertragen. Je nach Hersteller und Einsatzbereich kommen unterschiedliche Funktechnologien zum Einsatz – etwa WLAN-Frequenzen (2,4 GHz oder 5 GHz), 433 MHz oder moderne Bluetooth-5.4-Verbindungen. Jede Anzeige verfügt über eine eigene ID und kommuniziert bidirektional mit dem System. Dadurch wird nicht nur die erfolgreiche Übertragung bestätigt, sondern auch der Batteriestatus und die Funktionsfähigkeit laufend überwacht. Reichweite und Übertragungsgeschwindigkeit hängen von der jeweiligen Technologie und den baulichen Gegebenheiten ab. Moderne Systeme können jedoch auch große Mengen an Preisänderungen innerhalb kurzer Zeit zuverlässig verarbeiten – eine wesentliche Grundlage für eine effiziente, zentrale Preisgestaltung im gesamten Verkaufsbereich.
Darum sind elektronische Preisanzeigen die Zukunft
Elektronische Preisanzeigen sind eine zeitgemäße und effiziente Lösung für den Handel. Sie ermöglichen automatisierte Preisänderungen, reduzieren Fehlerquellen, senken langfristig Kosten und verbessern gleichzeitig das Kundenerlebnis. Auch in Hinblick auf Nachhaltigkeit leisten sie einen wichtigen Beitrag. Wer im Wettbewerb bestehen möchte, wird an dieser Technologie künftig nicht vorbeikommen.