Digitale Preisschilder: Wann lohnt sich die Investition?
Digitale Preisschilder gewinnen im stationären Handel zunehmend an Bedeutung. Für Marktleitungen, Einzelhändler:innen und Einkaufsverantwortliche stellt sich die Frage, wann der richtige Zeitpunkt für den Umstieg ist – und mit welchen Kosten zu rechnen ist. In diesem Beitrag beleuchten wir die zentralen Vorteile, relevanten Kostenfaktoren und zeigen, warum sich die Investition in digitale Preisschilder langfristig lohnt und welche Rentabilität sich daraus für Ihr Unternehmen ergeben kann.

Wann zahlt sich der Umstieg auf digitale Preisschilder aus?
6 zentrale Entscheidungsfaktoren – praxisnahe Orientierung – konkrete Beispiele aus dem österreichischen Handel

Was kostet die Einführung digitaler Preisschilder?
Die Investitionskosten für Electronic Shelf Label (ESL) Systeme setzen sich aus Hardware, Software, Implementierung sowie Wartung und Support zusammen. Sie variieren je nach Unternehmensgröße, Anzahl der benötigten Etiketten und individuellen Anforderungen. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht typischer Kostenstrukturen, basierend auf verlässlichen Quellen.
Hardware-Kosten pro digitalem Preisschild
E-Ink-Displays (energiesparend, nur bei Änderungen Stromverbrauch):
1,5–3,5 Zoll: 6 – 14 € pro Stück
LCD-Displays (farbig, für dynamische Werbung): ab 50 € pro Stück
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Beispielrechnung für 100 digitale Preisschilder (E-Ink - 3,5 Zoll):
100 × 14 € = 1.400 €
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Infrastruktur- und Installationskosten
Gateway/Router: Zur drahtlosen Kommunikation (ca. 300–1.000 €).
Montage digitaler Preisschilder: 1–3 € pro Stück (abhängig von der Befestigung).
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Beispielkosten für 100 ESL Preisschilder:
Gateway (500 €) + Montage (100 × 3 €) = 800 €
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Software- und Einmalkosten
Cloud-Software-Lizenz: Ab 50 €/Monat für Basisversionen.
Einmalige Implementierung: Schulung, Systemanpassung und Datenintegration (1.000–5.000 €).
Zusätzliche Kostenpunkte: Darüber hinaus können laufende Kosten für Wartung und Updates oder ähnliche Themen anfallen, die wir leider nicht berücksichtigen konnten.
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Beispielrechnung:
Software (60 €/Monat × 12) + Implementierung (2.000 €) = 2.720 €/Jahr
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Beispielrechnung: Einführungskosten digitales Preismanagement
1. Hardware-Kosten
- ESL Preisschilder: 2.500 × 14 € = 35.000 € (E-Ink 3,5 Zoll Displays)
- Zusatz-Hardware (Access Points, Server, Infrastruktur): ≈ 3.000 €
- Gesamt-Hardware: 38.000 €
2. Software & Lizenzen
- Basissoftware für Preisverwaltung: 10.000 € (einmalig)
- Jährliche Wartung/Updates: 2.000 €
3. Installation & Schulung
- Montage und Systemeinrichtung: 5.000 €
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Gesamtinvestition Anschaffung (Jahr 1):
38.000 € + 12.000 € + 5.000 € = 55.000 €
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Beispielrechnung: Jährliche Einsparungsmöglichkeiten
1. Personalkostenersparnis
- Zeitersparnis:
- Pro ESL Schild: 0,16 Stunden/Monat für manuelle Preisaktualisierung
- Bei 300 Aktionsartikeln, die zweimal pro Woche eine Preisänderung erfahren, ergeben sich folgende Werte:
- Preisänderungen pro Woche: 300 Artikel × 2 Änderungen = 600 Änderungen
- Preisänderungen pro Monat: 600 Änderungen/Woche × 4 Wochen = 2.400 Änderungen
- 2.400 × 0,16 h = 384h/Monat - Kosteneinsparung (bei 15 €/h): 384 h × 15 € × 12 Monate = 69.120 €/Jahr
2. Materialkostenersparnis
- Papier, Druckerpatronen, Entsorgung
- Pro Schild: 5 €/Jahr
- Gesamt: 2.500 × 5 € = 12.500 €/Jahr
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Gesamtersparnis pro Jahr:
69.120 € + 12.500 € = 81.620 €
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Beispielrechnung: Amortisationszeit von digitalen Preisschildern und Fazit
Kritische Einordnung
1. Optimistische Annahmen:
- Die Zeitersparnis von 0,16 h/Schild basiert auf Branchenbenchmarks, kann aber je nach Prozesseffizienz variieren.
- Dynamische Preisanpassungen (z. B. saisonale Rabatte) könnten die Einsparungen erhöhen.
2. Zusätzliche Kosten:
- Wartung: 2.000 €/Jahr (Software-Updates, Hardware-Reparaturen).
3. Erweiterte Vorteile:
- Umsatzsteigerung: Durch schnelle Preisänderungen bei Nachfragespitzen (z. B. Black Friday).
- Fehlerreduktion: Vermeidung von manuellen Preisirrtümern (geschätzte Einsparung: 1–2 % des Umsatzes).
Fazit
Die Investition von 55.000 € stellt eine bedeutende Investition dar, die sich jedoch relativ schnell amortisieren kann. Selbst im ungünstigsten Fall würde sich die Investition von 2.500 digitalen Preisschildern nach etwa einem Jahr amortisieren. Größere Projekte profitieren von Skaleneffekten, was die digitale Preisauszeichnung besonders für Supermärkte, Drogerien oder Elektronikketten attraktiv macht.
Auch wenn diese Rechnung durch offizielle Quellen gestützt wird, ist wichtig zu beachten, dass diese Berechnung auf Schätzungen und Hochrechnungen basiert. Die tatsächlichen Kosten und Einsparungen können je nach spezifischen Umständen des Unternehmens variieren. Faktoren wie Verhandlungen mit Lieferanten, spezielle Anforderungen an die Preisschilder oder individuelle Arbeitsabläufe können die endgültigen Zahlen beeinflussen.
Beispielrechnung richtig einordnen
Alle Angaben ohne Gewähr - Auch wenn die Beispielrechnung durch offizielle Quellen gestützt wird, ist wichtig zu beachten, dass diese Berechnung auf Schätzungen und Hochrechnungen basiert. Die tatsächlichen Kosten und Einsparungen können je nach spezifischen Umständen des Unternehmens variieren. Faktoren wie Verhandlungen mit Lieferanten, spezielle Anforderungen an die digitalen Preisschilder, Entsorgung alter Regalschienen oder individuelle Arbeitsabläufe können die endgültigen Zahlen beeinflussen.
Zahlt sich die Investition in digitale Preisauszeichnung aus?
Der Einsatz digitaler Preisschilder bietet insbesondere im Einzelhandel mit großem Sortiment, häufigen Preisänderungen, mehreren Filialen oder klaren Nachhaltigkeitszielen deutliche Vorteile. ESL-Systeme verbessern die betriebliche Effizienz, steigern das Kundenerlebnis und stärken die Wettbewerbsfähigkeit. Voraussetzung für den Erfolg ist eine sorgfältige Bewertung der eigenen Anforderungen und Ziele, um den bestmöglichen Nutzen zu erzielen.